Konzertkonzept Teil 2
Die (Konzert-) Geschichte
Wir setzen nun die RUBRIK „Konzertkonzept“ fort. In diesem Beitrag geht es um die Rolle der Geschichte bei der Konzertkonzeption.
Manche von euch haben die Frage danach, ob ein gutes Konzept ohne spannende Geschichte möglich ist, mit „nein“ beantwortet. Das ist FAST richtig! Aber nur fast ☺ Tatsächlich legen wir viel Wert darauf, eine gute Story im Konzert zu erzählen und wählen dafür ein Thema, welches der Erfahrungswelt von Kindern entspricht.
Doch es muss nicht immer eine klassisch aufgebaute Geschichte sein, mit Einleitung, bei der die Hauptcharaktere, deren Motive, der Ort sowie der zentrale Konflikt eingeführt werden, dem Hauptteil, wo sich der Konflikt immer weiter zuspitzt und schließlich den Höhepunkt erreicht mit oftmals einem (Happy-) End.
Manchmal bauen wir die Geschichte rund um eine Hauptfigur, die während des Konzertes verschiedene Stationen durchwandert. Im Programm „Der Winter macht Musik“ ist es ein Schneemann, der auf der Suche nach seiner Nase durch eine Winterlandschaft spaziert. In „Holzwurmgeschichten“ ist es ein Holzwurm, der die Klarinette zu seinem neuen Zuhause erklärt, dort aber keine Ruhe findet, weil er immer vertrieben wird und von einem Instrument in das andere springt. Oder die kleine Geige Stradi im „Ein Streich im bunten Musikantenreich“, die aus der Geigen-Werkstatt ausbricht und die Welt erkundet.
Manchmal ist unser Konzert eine Collage aus verschiedenen Szenen, die mit dem gleichen Thema verbunden sind. So sind unsere Programme „Im Zirkus“, „Auf dem Jahrmarkt“ und „Auf dem Bauernhof“ gestaltet.
Wenn wir aber eine - nach allen Regeln der Erzählkunst aufgebaute Geschichte zur Konzertvorlage machen, nehmen wir entweder eine bereits existierende literarische Vorlage und ergänzen/verändern sie (wie in „Ferdinand der Stier“ und „Schlaf gut kleiner Bär“) oder wir erfinden die Geschichte selbst. Und das ist nicht leicht! Um eine solche für das Konzert „Felix, Fanny, Fenchel – ein geheimnisvolles Trio“ zu schreiben, wo es um die Geschwister Mendelssohn geht, musste Anastasia mehrere Monate recherchieren, einige Geschichtsbücher und Biografien lesen und sogar die Originalbriefe von den beiden Geschwistern durchforsten. Und danach noch überlegen, wie sie aus dieser Fülle des Materials eine spannende Geschichte macht. Eine Menge Arbeit!
Doch es gibt in unserem Team einen begnadeten Geschichtenschreiber, der für mini.musik bereits mehrere Storys gemacht hat! Das ist Martin Sailer – der Mann von unserer Moderatorin Uta Sailer. Aus seinen Federn stammen die Geschichten zu den Konzerten „Die Bärenprinzessin“, „Ein Engel fällt aus allen Wolken“ sowie zu unserem neuen Programm „Die Baumretter – ein Abenteuer am Birkenweiher“.
Wie es dazu kam, Martin zu engagieren und warum wir seine Geschichten so lieben, darüber erzählen wir euch im nächsten Beitrag, den ihr ganz bequem unter dem Hashtag #Konzertkonzept findet!
Anastasia Reiber